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Helberger Heinzpeter

Vorname
Heinzpeter
Nachname
Helberger
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Ausbildner:in
Musikpädagog:in
Genre
Klassik
Neue Musik
Instrument(e)
Klavier
Flöte
Geburtsjahr
1912
Geburtsort
Frankfurt am Main
Geburtsland
Deutschland
Todesjahr
1998
Sterbeort
Kufstein

"Heinzpeter Helberger wurde am 16. Dezember 1912 in Frankfurt am Main geboren. Sein Vater Bruno war Konzertpianist und entwickelte in den 30er Jahren zwei der ersten elektrischen Tasteninstrumente, das Hellertion und das Heliophon. Er war der musikalische Lehrer seines Sohnes Heinzpeter, den er auf unkonvetionelle Weise an die Musik heranführte. [...]

Nachdem der überzeugte Pazifist im zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffe dienen musste, heiratete er 1945 seine aus Russland stammende Frau Helene, die 1946 ihren Sohn Andreas gebar. Seit 1948 Österreicher, wirkte Heinzpeter vorerst als Lehrer am Landeskonservatorium Kärnten und dann von 1956 bis zu seiner Pensionierung am Konservatorium Innsbruck. 1963 ließ er sich mit seiner Familie in Wörgl nieder, wo er etliche Werke verfasste. [...]

Seine frühen Werke wurden im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs zerstört. Das älteste erhaltene Stück, die ,,Fuge für Orgel“ (1948) entspricht der von ihm selbst als ,,Musik der Stille“ charakterisierten Ästhetik. [...]

Heinzpeter Helberger zählt zu den interessantesten Vertretern der modernen Klassik in Tirol. Sein Werk stellt das Ergebnis seines lebenslangen Ringens um eine neue und unverwechselbare Tonsprache dar, die er aus der europäischen Musiktradition entwickelt hat. Seit den achtziger Jahren haben Vertreter des Wörgler Kulturlebens Konzerte veranstaltet, in denen Helbergers Kompositionen vorgestellt wurden. In Anlehnung an Arthur Schopenhauer verglich er seine Musik mit einer komponierten Blume, deren Daseinsgefühl durch die Musik in uns selbst lebendig wird."
vivomondo nach Gunter Schneider - Wörgl - ein Heimatbuch, S. 455: Heinzpeter Helberger, abgerufen am 29.3.2023 [ https://www.vivomondo.com/de/vivowiki/inhaltsverzeichnis/persoenlichkei…]

Stilbeschreibung

"Heinzpeter Helberger zählt zu den interessantesten europäischen Komponisten 20. Jahrhunderts. Mit seinen Werken will er ein Kontrastprogramm zu einer Musik schaffen, die sich als Klangkulisse definiert. Seine Kompositionstechnik erwächst aus der intensiven Auseinandersetzung mit der Ars antiqua, der Ars nova und den Werken Johann Sebastian Bachs. Darüber hat Helberger die Musik Claude Debussys, Eric Saties sowie die Zwölftonmusik Josef Matthias Hauers und Othmar Steinbauers geschätzt. In seinen Kompositionen verschmilzt die europäische Tradition mit dem Jazz zu einem polyphonen Kosmos, der stets die unverkennbare Handschrift des Komponisten trägt. Diese Musik wirkt auf den Zuhörer ähnlich kontemplativ wie die Meditationstechniken der ostasiatischen Philosophie."
Martina Helberger (2012): Gedanke an die Kathedrale von Chartres, abgerufen am 29.3.2023 [ https://shop.falter.at/detail/9783950253443/gedanke-an-die-kathedrale-v…]

"Seine Musiksprache sucht das Einfache, Sangliche, Klare. Das ist nicht selbstverständlich außerhalb der traditionellen Harmonik, im Gegenteil, das ist das Thema, das innermusikalische Anliegen. Darum ringt er, daran arbeitet er täglich, das nennt er seinen Lebensinhalt und sagt: "Du machst dir keine Vorstellung, wie spannend das ist.""
Gunter Schneider

Auszeichnung

1968 Verleihung Ehrentitel Professor

Ausbildung

1930–193? Musikhochschule, München (Deutschland): Klavier, Querflöte, Musiktheorie, Kapellmeisterei und Korrepetition

Tätigkeiten (Auswahl)

1948–1956 (?) Konservatorium, Klagenfurt: Lehrer (Querflöte, Klavier, Theorie)
1956–1976 Konservatorium, Innsbruck: Lehrer (Querflöte, Klavier, Theorie)

Schüler:innen (Auswahl)
Josef Inzko

Aufführungen (Auswahl)

1967 Heinzpeter Helberger (Flöte), Peter Suitner (Zither), ORF/Landesstudio Tirol - Kulturhaus, Innsbruck: Vier Stücke (UA, Peter Suitner)

Diskografie (Auswahl)

1985 Gunterbunt. Neue Gitarrenmusik aus Österreich - Klaus Ager, Heinzpeter Helberger, Dieter Kaufmann, Werner Pirchner, Gunter Schneider, Franz Schreyer und Haimo Wisser (LP 40, Extraplatte)
1989 Heinzpeter Helberger: Musik (CD, LondonHALL – docu 2)
2009 Heinzpeter Helberger: Der große Ozean (CD, Helberger-Verlag)
2012 Heinzpeter Helberger: Gedanke an die Kathedrale von Chartres - Andreas Helberger (CD, Helberger-Verlag)
o. J. Heinzpeter Helberger (LP, Not On Label)

Literatur

Schneider, Gunter: Wörgl - ein Heimatbuch, S. 455

Quellen/Links

Oesterreichisches Musiklexikon online: Helberger, Heinzpeter
Webseite - vivomondo: Heinzpeter Helberger
Webseite - discogs: Heinzpeter Helberger – Musik
Familie: Andreas Helberger (Sohn)

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 29. 3. 2023): Biografie Heinzpeter Helberger. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/69380 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).